Guter Mond, du gehst so stille
durch die Abendwolken hin,
bist so ruhig und ich fühle,
daß ich ohne Ruhe bin.
Traulich folgen meine Blicke
deiner stillen, Himmelsbahn.
Oh, wie hart ist das Geschicke,
daß ich dir nicht folgen kann.

Guter Mond, du gehst so stille
durch die Abendwolken hin,
deines Schöpfers weißer Wille,
hieß auf dieser Bahn dich ziehn.
Leuchte freundlich jedem Müden
jedem stillen Kämmerlein;
und ergieße Ruh und Frieden
ins bedrängte Herz hinein.

Guter Mond, dir will ich's sagen,
was mein warmes Herze kränkt;
und an wenn mit bitt'rer Klage
die betrübte Seele denkt.

Guter Mond, du kannst es wissen,
weil du so verschwiegen bist,
warum meine Tränen fließen
und mein Herz so traurig ist.

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