Zu Mantua in Banden

der treue Hofer war,

in Mantua zu Tode

führt ihn der Feindre Schar.

Es blutete der Brüder Herz,

ganz Deutschalnd, ach!

in Gram und Schmerz,

mit ihm das Land Tyrol!

Die Hände auf dem Rücken,

Andreas Hofer ging

mit ruhig festen Schritten;

ihm schien der Tod gering,

der Tod, den er so manches mal

vom Iselberg geschickt in's Thal,

im heil'gen Land Tirol!

Doch als aus Kerkergittern

in festen Mantua

die treuen Waffenbrüder

die Hand'er strecken sah,

da rief er aus: Gott sei mit euch,

mit dem verratnen deutschen Reich

und mit dem Land Tirol!

Dem Tambour will der Wirbel

nich unter'm Schlager vor,

als nun Andreas Hofer

schritt durch das finstre Thor.

Andreas, noch in Banden frei,

dort stand er fest auf der Basteri,

der Mann vom Land Tyrol!

Dort soll er niederknieen;

er spricht: "Das thu'ich nit!

Will sterben, wie ich stehe,

will sterben, wie ich stritt,

so, wie ich steh'auf dieser Schanz',

es leb' mein guter Kaiser Franz,

mit ihm sein Land Tirol!"

Und von der Hand die Binde

nimmt ihm der Korporal,

Andreas Hofer betet

allhier zum letztenmal,

dann ruft er: "Nun so trefft mich recht!

Gebt Feuer! Ach, wie schiesst ihr schlecht!
Ade, mein Land Tyrol!"

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