Angizia Es Reiten Die Toten So Schnell Lyrics
Ihr Toten, hockt auf! Hockt auf!
Hockt auf! Hockt auf!
Ihr Toten, hockt auf!
Kein Gaul hier verschnauft!
Solo Violine.
DIE BUCKLIGE
Es reiten die Toten, die elenden "Schoten",
auf ruppigen Gäulen ins teuflische Meer.
KEZMAN (DIE BUCKLIGE)
Peitscht die Pferdchen in die Sümpfe hinein!
Tobt von Teufels Acker und holt dem Tod das Leben heim!
Und holt dem Tod das Leben heim! Das Leben heim!
Solo Violine.
DIE BUCKLIGE (CHOR)
Es reiten die Toten, die närrischen Boten!
DIE BUCKLIGE
Seht doch her - sie irr'n umher!
Solo Violine.
DIE BUCKLIGE (CHOR)
Sie schnauben und grollen, ein teuflisches Wollen!
DIE BUCKLIGE
Seht bloß her - gleich seid ihr nicht mehr!
KEZMAN
Peitscht die Pferdchen in die Wälder hinein!
Tobt durch Holz und d___icht und holt dem Tod das Leben heim!
Und holt dem Tod das Leben heim! Das Leben heim!
Solo Violine.
DIE BUCKLIGE (CHOR)
Es reiten die Toten, die närrischen Boten!
Es reiten die Gäule so geifernd und schnell!
KEZMAN
so geifernd und schnell...so geifernd und schnell...
(Kezman hält kurz inne.)
Hockt auf!
Solo Violine.
BERTRAM/DIE BUCKLIGE
Der Tod hockt am Pferdchen, die Gischt schäumt im Maul,
Er stampft immer vorwärts, der klägliche Gaul.
DIE BUCKLIGE (CHOR)
Es reiten die Toten, die närrischen Boten!
DIE BUCKLIGE
Seht doch her - sie irr'n umher!
Solo Violine.
DIE BUCKLIGE (CHOR)
Sie schnauben und grollen, ein teuflisches Wollen!
DIE BUCKLIGE
Seht bloß her - gleich seid ihr nicht mehr!
KEZMAN
Peitscht die Pferdchen in die Sümpfe hinein!
Tobt von Kezmans Acker und bringt dem Herr'n das Leben heim!
Und holt dem Herrn das Leben heim! Das Leben heim!
Solo Violine.
KEZMAN
Lauft, lauft ihr Gäule lauft!
Hetzt und stampft und schnauft!
Lauft, lauft ihr Gäule lauft!
bis ihr an eurer Gischt ersauft!
Solo Violine.
Lauft ihr Gäule, ja lauft!
Ja, ja hetzt und stampft und schnauft
bis ihr an eurer Gischt ersauft!
[Unweit der Friedhofsmauern versammelt Kezman, des Teufels General, unzählige reitfreudige Ringelspielpferdchen, um sie später über die verschneiten Felder Russlands zu hetzen. Die Bucklige weilt zum Freudenfest auf dem Erdberg vor dem rauchenden Totenpfuhl und läutet mit einem gellenden Glockenschlag all die rührigen Toten aus ihren Gräbern, um sie an Kezmans schnurriges Ritual zu erinnern. Der Kezman erhebt seine Stimme, ein Heer an fahrigen Reitern tummelt sich um den Ringelspielgau und zischt sodann auf tobenden Gäulen durch die Sümpfe, durch die Wälder und über all die verschneiten Teppiche hinweg, die der Winter in den letzten Tagen zurückließ. "Holt dem Tod das Leben heim!", dröhnt Kezmans Stimme von der obersten Stiege des erhabenen Erdbergs. Beharrlich verfolgt er das Treiben der elenden Reiter, die all das einsammeln, was das Leben nicht mehr gebrauchen kann: Lebensmüde Gerippe, die mit breiten Wundmalen und schwarzen Flecken in ihren Betten liegen; zweitklassige Soldaten, die einen fragwürdigen Dienst geleistet hatten, aber im eisigen Frost der Wintersnacht zu Tode kamen; erfrierende Gaukler und Spielmänner, verächtete Frauen in wolligen Kleidern, hagere Kinder mit verhärmten Gesichtern und schimmligem Holzspielzeug, ja kränkliche Gäule, modernde Brotsäcke und gezeichnete Marionetten, die von großen Lederstiefeln in die harte Erde getreten wurden. Die Pferdchen hetzen und stampfen, schnauben und grollen, die Gischt fest im Maul querfeldein im Tölt durch die tief verschneiten Dörfer. Wie ein Treibgeschoss fährt das lärmende Geschmetter der hastenden Hufen hinauf zum Totenacker, wo Kezman seine Leichen zählt und forsche Kommandos in all die Weiler und Flecken der schneebedeckten Umgebung brüllt. Es reiten die Toten so schnell. Seht doch her, sie irr'n umher!]
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