Spax Kriegstagebuch Lyrics

Yeah, wir schreiben das Jahr zwei, null, null, drei, ich bin nur einer von vielen in diesem Krieg, der hier tobt,
ja an vielen Orten auf der ganzen Welt. Ich bin jetzt Opfer und Taeter, mit meiner Waffe in der Hand und schreibe meine Gedanken auf. Dieses Kriegstagebuch, Seite fuer Seite, Wort fuer Wort, Gedanke fuer Gedanke, fuer euch da draussen, damit ihr euch euer eigenes Bild machen koennt, ueber das, was hier geschah. Ich weiss nicht mehr, was gut und boese ist, ich sitze nur hier und schreibe. Ich weiss nciht, wie lange ich noch durchhalte, denkt an mich!

Der letzte Eintrag. Kriegstagebuch, mentaler Winter,
ein grauer Schleier bedeckt wie ein Leichentuch den Himmel.
Die Stille ist unfassbar laut, zerreisst mein Gehoer.
Ich h___ nichts mehr, doch ich gehoer hierher,
gehoer in dieses Kriegsgebiet, in dem es keinen Frieden gibt,
bin kein Feigling, der klein beigibt, bei jeder Krise flieht.
Doch wenn mich manchmal schon der Mut verlaesst, die Wut sie laesst,
mich an Tagen, das Leid ertragen, das Blut, den Stress.
Es lagen Stacheldrahtspiralen in meinem Vorgarten,
wusste nicht, was sie vorhatten, wusste nicht was sie planten.
Doch durch ueberlebenswillen, so weit die Fuesse mich tragen.
Es hilft kein Beten, wenn Teufel und Realitaet vereint zuschlagen.
Sie haben massenhaft Waffen, pures Gift in den Adern,
Herzen, die taktlos schlagen, Nerven aus stahlharten Fasern.
Doch ich wollte nicht kampflos weichen, ich wollte nicht schweigen,
Scheiss aufs Morden fuer Orden, man zwang mich, mich zu verteidigen.

Refrain:

Es ist Krieg,
Menschen leiden und sterben voll Schmerz,
keiner siegt, dein Leben ist nichts mehr wert.
Im Krieg sind die Koepfe der Krisenherd.
Die Macht macht Krieg, die Menschen vieles verkehrt.
Es ist Krieg,
Menschen leiden und sterben voll Schmerz,
keiner siegt, dein Leben ist nichts mehr wert.
Im Krieg sind die Koepfe der Krisenherd.
Die Macht macht Krieg, die Menschen vieles verkehrt.

Ich bin ein denkender Kaempfer, sie sind zulenkende Henker.
Sie brachten ihren Krieg zu mir, brennende Felder, rennende Maenner.
Sie brachten Blut, Gewalt, Not, Leid, Verderben,
verminten uns unsere Erde, nahmen uns Eltern und Erben.
Anfangs kamen sie nachts im Schutz der Schatten, der Stille.
Strategische Landungen in Gruppen unter dem Deckmantel der Hilfe.
Jetzt kommt der Wahnsinn live im Fernsehen, Propaganda in jeder Silbe.
Sie verzerren die Wahrheit nur durch wenige Bilder.
Denn auch sie bringen Bomben und scheissen auf unsere Kultur,
zerstoeren unsere Haeuser, spucken uns auf die Schuhe,
wollen uns sagen, was Recht und was Unrecht ist,
was Gut, was Schlecht ist, Waffen machen jetzt klar, wer hier der Chef ist.
Trotzdem leist ich Widerstand, bleibe, schiesse dann,
wenn es heisst: Achtung, Achtung, Feind und Fliegeralarm!
Denn ich will, was Mein ist, behalten und diese Kriege haben
keinen Respekt vor unserem Leben, deshalb lieg ich im Schuetzengraben.

Refrain

Ich war nie sonderlich politisch ambitioniert.
Ich hab nie oeffentlich gegen irgendwas demonstriert.
Bin kein Fanatiker, kein Attentaeter, kein Terrorist,
bin eins von den zivilen Opfern, die man leider oft vergisst.
Gewalt erzeugt Gegengewalt, ich bin gegen Gewalt,
doch um meine Lieben zu schuetzen habe ich keine andere Wahl.
Wo sollte ich hin? Meine Familie und Freunde sind alle hier.
Durch das, was grade passiert, koennte ich alle verlieren.
Also bleib ich hier, verzweifle hier
und wenn mein Schicksal es verlangt von mir, dann fall ich hier.
Jetzt muss ich zusehen, wie sie uns unser Leben nehmen,
unsere Werte, Wuensche, Visionen verstuemmeln, mit Fuessen treten.
Lobbyisten und Wirtschaftsbosse wollen nicht stoppen.
Wir zahlen den Preis, faerben die Erde mit roten Tropfen.
Was mir nicht in den Kopf will, wozu gibt es Diplomatie,
wofuer bezahl ich, geh ich waehlen, was ist Politik?
Kein Ziel rechtfertigt einen Krieg. Habt ihr kapiert,
dass mir Frieden am Herzen liegt?
Doch unser Handeln wird boykottiert, jetzt hungern wir.
Das nennt die Welt zivilisiert? Wie arm seid ihr?

Refrain

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